BACH-SCHÄTZE DER SING-AKADEMIE
Verlust - Rückkehr - Restaurierung
Eine Ausstellung in der Villa Grisebach
mit Original-Autographen von J.S. Bach,
C.P.E. Bach, W.F. Bach, den Bach-Vorvätern,
Beethoven, Goethe, Mendelssohn, Zelter u. a.
10. Dezember 2011 – 14. Januar 2012
Eröffnung am 9. Dezember 2011 - 18 Uhr
Finissage am 14. Januar 2012 - 12 Uhr
Fasanenstraße 25 / Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten ab 10.12.: Mo-Fr, 10-18.30 Uhr, Sa 11-16 Uhr.
Vom 24.12.2011 bis 1.1.2012 geschlossen
Das Archiv der Sing-Akademie zu Berlin ist eine der reichsten historischen Musiksammlungen des achtzehnten Jahrhunderts. Die über 250.000 Seiten umfassende Kollektion aus Autographen, Abschriften und seltenen Notendrucken galt nach dem Zweiten Weltkrieg jahrzehntelang als vermisst, ehe sie durch ein Forscherteam der Harvard University in Kiew wiederentdeckt und 2001 der Sing-Akademie rückübereignet wurde. Bis heute ist die Sammlung das wertvollste Kulturgut, das nach dem Fall der Mauer aus einem Land der früheren Sowjetunion wieder nach Deutschland gelangt ist. Die Musikwelt feierte das Ereignis als Sensation. Man stand vor einer unüberschaubaren Zahl unbekannter Kompositionen, u.a. von Scarlatti, Telemann und Vivaldi.
Im Dezember 2011 jährt sich die Rückkehr dieses Bestandes nach Berlin zum zehnten Mal. Dieses Jubiläum gibt Anlass zu einer Ausstellung, die der Öffentlichkeit erstmals eine Auswahl aus dem zehn Jahre lang gesichteten und erforschten Material präsentiert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Fragen der Konservierung und Restaurierung sowie auf den Beständen aus der Bach-Familie, den sogenannten „Bachiana“. Daneben werden u. a. Autographe von Beethoven, Goethe, Mendelssohn und Zelter gezeigt, die einen Eindruck von der reichen Geschichte der Sing-Akademie zu Berlin vermitteln.
Die etwa 630 Bach-Manuskripte, die den wohl wertvollsten Teil des Archivs bilden, waren nach ihrer Rückkehr aus Kiew akut vom Zerfall bedroht und bedurften dringend konservierender und restaurierender Maßnahmen, um für Ausstellungen und zu Forschungszwecken wieder zur Verfügung stehen zu können. Die Kulturstiftung der Länder und die Kulturstiftung des Bundes haben für die Jahre 2007 bis 2011 unter dem Titel »KUR – Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut« ein gemeinsames Förderprogramm aufgelegt, um den Reichtum und die Gefährdung des kulturellen Erbes stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern und innovative Formen der Bewahrung von bedrohtem Kulturgut zu entwickeln. Die Sing-Akademie gehörte zu den Institutionen, deren Projektanträge im Februar 2008 bewilligt wurden. Indem die Ausstellung die Ergebnisse dieses Projekts aufzeigt, gibt sie nicht nur einen Überblick über die Bestände eines besonderen Archivs, sie ist auch eine Dokumentation neuester Restaurationsmethoden. Am Beispiel ausgewählter Preziosen mit hohem kulturellem Wert und besonderer restauratorischer Brisanz wird die Arbeit an den Handschriften und Drucken für den Besucher Schritt für Schritt nachvollziehbar gemacht.
Eintritt frei – Spenden erbeten
Mit freundlicher Unterstützung des KUR-Projekts der Kulturstiftung des Bundes und der Länder, der Villa Grisebach und der Staatsbibliothek Berlin