HAPPY TELEMANN III
Alte Kantaten in neuem Gewand
Sonntag, 24. Juni 2012 – 18 Uhr
St. Marienkirche, Karl-Liebknecht-Str. 8
Happy Telemann! Die Musik des lange Zeit als Vielschreiber diffamierten Komponisten hat in den letzten Jahren auf der ganzen Welt neue Freunde gefunden. Zunehmend erkennt man in ihm einen rhetorisch brillanten „musikalischen Maler“, einen spätbarocken Vorbereiter der Wiener Klassik und zentralen Reformator der protestantischen Kirchenkantate im 18. Jahrhundert.
2012 werden in der St. Marien-Kirche Berlin fünf seiner Kantaten in neuem Gewand erklingen. Dazu widmen sich fünf Dichter an fünf Festtagen des Kirchenjahres je einer seiner Kantaten und antworten auf deren Libretti mit eigenen Adaptionen. Die Quellen zu den Kantaten entstammen sämtlich dem Archiv der Sing-Akademie zu Berlin.
„Heut, heute. Das Heute hängt wie Pollen in der Luft. Heut, heute, ein Heute wie Heu. Die Fülle des Heus. Der Mangel der Nadel. Ich werden morgen dieses Heute genossen haben. Gestern musste ich heute schon niesen. Noch einmal: Das Heute erschien mir wie Heu. Natürlich lebe ich. Ich bin doch hier. Natürlich bin ich zur Bekehrung bereit. Jederzeit. Da braucht mir keiner mit zu drohen. Natürlich ist dafür Zeit. Zeit wie Heu.“ (Christian Filips)
Zum Johannisfest erklingt Telemanns Kantate „Heut lebst du, heut bekehre dich“ (TVWV 1:790), erweitert um eine dichterische Adaption von Christian Filips. Die Predigt hält Prof. Dr. Bernd U. Schipper (Humboldt-Universität Berlin).