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ABGESTAUBT!
Die klingende Bibliothek der Anna Amalie von Preußen
Musikalische Expeditionen in die Staatsbibliothek zu Berlin!
Donnerstag, 9. November 2023, 19:30 Uhr
Staatsbibliothek zu Berlin, Unter den Linden - Humboldtsaal
Mit Musik von Anna Amalie von Preußen, J.S. Bach, C.P.E. Bach, C.H. Graun
Kammerchor der Sing-Akademie zu Berlin
lautten compagney BERLIN
(Birgit Schnurpfeil, Micaela Storch-Sieben - Violine, Lea Strecker - Viola, Ulrike Becker - Cello, Robert Grahl - Kontrabass, Mathias Kiesling - Traverso, Noelia Melian - Oboe, Max Hattwich - Theorbe, Walewein Witten - Cembalo)
Anja Petersen (Sopran) - Julia Böhme (Alt)
Shimon Yoshida (Tenor) - Manuel Nickert (Bariton)
Musikalische Leitung: Kai-Uwe Jirka
Moderation: Christian Filips
Eintritt frei. DIE VERANSTALTUNG IST AUSGEBUCHT.
Eine Veranstaltung der Gesellschaft der Freunde der Sing-Akademie zu Berlin
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Die Musik einer Frau sorgte am preußischen Hof im 18. Jahrhundert für Aufsehen: Anna Amalie von Preußen (1723-1787), die jüngste Schwester Friedrichs II verweigerte sich der Politik und widmete sich ganz der Kunst. In ihrem Gefolge wirkte Johann Philipp Kirnberger, ein Schüler von Johann Sebastian Bach, als Kapellmeister. Die Prinzessin selbst musizierte und komponierte Sonaten, Lieder, Arien und pflegte Kontakte mit den bedeutendsten Musikern ihrer Zeit. Ihr musikalischer Nachlass - Notendrucke, Handschriften und Musikbücher - ist in der Staatsbibliothek Berlin bis heute als „Amalien-Bibliothek" erhalten und gibt Zeugnis von ihrem umfangreichen Interesse für die Musik und ihrer Qualität als Komponistin. In diesem Konzert werden unbekannte Kompositionen der Anna Amalie von Preußen erstmals aufgeführt, in den originalen Handschriften ausgestellt und kommentiert.
Programm
3 Märsche - Anna Amalie von Preußen
Sanctus D-Dur - Johann Sebastian Bach
Sonata per il flauto traverso e basso continuo - Anna Amalie von Preußen
Selma - Carl Philipp Emanuel Bach
Quis desiderio sit pudor - Carl Heinrich Graun
Zion klagt mit Angst und Schmerzen - Johann Philipp Kirnberger
Hat die Schönheit kein Erbarmen - Carl Heinrich Graun
Der Tod Jesu - Anna Amalie von Preußen
Vier Lieder - Anna Amalie von Preußen
Flüchtig ist die Zeit
Der Bruder und die Schwester
Seufzer eines Ehemanns / eines Eheweibs
Klagen am Clavier
Io morrò spietato amante - Opernduett - Anna Amalie von Preußen
Hiskias - Johann Peter Salomon, Libretto: Anna Amalie von Preußen
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Ein Konzert in der Reihe: ABGESTAUBT! Die klingende Bibliothek
Ein unschätzbarer musikalischer Schatz verbirgt sich hinter der Fassade der Staatsbibliothek Unter den Linden. In den Archiven lagern nicht nur die Handschriften zu großen Meisterwerken wie Mozarts „Zauberflöte", Beethovens „Ode an die Freude" oder J.S. Bachs „Kunst der Fuge". Es finden sich dort auch zahllose Quellen zu Musiken, die zu Unrecht vergessen gegangen sind und längst eine Wiederentdeckung verdient hätten.
In Berlin lagert einer der größten Bestände an Handschriften und alten Drucken weltweit. Dabei handelt es sich um Musik, die eng mit der Geschichte der Stadt Berlin verknüpft ist, um Musik marginalisierter Gruppen, um anonym überlieferte Musik aus der ganzen Welt oder um Werke sogenannter „Kleinmeister", die in Wahrheit Großmeister waren.
Die neu angelegte Konzertreihe „Abgestaubt!" will sich diesem unbekannten Repertoire in Kooperation mit der Musikabteilung der SBB und in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde der SBB widmen, die Schätze heben und die Noten in lebendigen Klang verwandeln.
Der neu eröffnete Humboldtsaal der Staatsbibliothek zu Berlin wird damit zugleich als ein Ort für Konzerte und Wissensvermittlung in der Stadt etabliert. Die Konzertreihe wird 2023/2024 begründet und kuratiert von Wolfgang Katschner (lautten compagney BERLIN) und Christian Filips (Sing-Akademie zu Berlin), begleitet vom RBB Kulturradio (Bernhard Schrammek) und wissenschaftlich betreut von Dr. Martina Rebmann (Leiterin der Musikabteilung der Staatsbibliothek Berlin).