JÜNGSTE GESCHICHTE UND GEGENWART
Mitte der 1960er Jahren wurde die Sing-Akademie zu Berlin durch die DDR-Verwaltung kurzerhand aus dem Grundbuch als Eigentümerin des Stammhauses am Kastanienwäldchen widerrechtlich gestrichen und stattdessen „Eigentum des Volkes“ eingetragen. Seit 1991 bemühte sich die Sing-Akademie um Berichtigung der Grundbücher und Rückgabe ihres Eigentums. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat am 07. Dezember 2012 endgültig festgestellt, dass die Sing-Akademie zu Berlin nie enteignet wurde und deshalb bis heute Eigentümerin von Grundstück und Gebäude „Am Kastanienwäldchen“ ist. Das gegenteilige Urteil des Kammergerichts Berlin vom 7. Juli 2011 wurde aufgehoben. Damit endet eine jahrelange Auseinandersetzung mit dem Land Berlin, das das Eigentum mit der Behauptung, die Sing-Akademie zu Berlin sei während der Sowjetischen Besetzungszeit aufgelöst und enteignet worden, für sich reklamiert hatte.
Das zum hundertjährigen Bestehen der Institution 1891 auf dem Platz vor dem Haus errichtete, in den 1930er Jahren abgebaute und seit 1947 im Märkischen Museum aufbewahrte Denkmal des Chor-Gründers Carl Friedrich Christian Fasch wurde 2012 an alter Stelle neu errichtet.
PRESSEMITTEILUNG DER SING-AKADEMIE, 7.12.2012
Sing-Akademie zu Berlin gewinnt den Rechtsstreit um
das Haus „Am Kastanienwäldchen“
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat am 07. Dezember 2012 endgültig festgestellt, dass die Sing-Akademie zu Berlin nie enteignet wurde und deshalb bis heute Eigentümerin von Grundstück und Gebäude „Am Kastanienwäldchen“ ist. Das gegenteilige Urteil des Kammergerichts Berlin vom 7. Juli 2011 wurde aufgehoben. Damit endet eine jahrelange Auseinandersetzung mit dem Land Berlin, das das Eigentum mit der Behauptung, die Sing-Akademie zu Berlin sei während der Sowjetischen Besetzungszeit aufgelöst und enteignet worden, für sich reklamiert hatte.
Georg Castell, der Vorsitzende der Sing-Akademie zu Berlin sagte dazu:
„Ich freue mich und bin erleichtert, dass jetzt endlich Klarheit herrscht. Das sind gute Nachrichten nicht nur für die Sing-Akademie, sondern für alle, die sich in Berlin bürgerlich engagieren. Ich bin sicher, dass sich für alles Weitere konstruktive Lösungen mit der Senatsverwaltung finden lassen werden.“
Gegenwärtig ist das Gebäude die Spielstätte des Gorki-Theaters. Dazu Castell:
„Die Sing-Akademie respektiert das Existenzrecht des Gorki-Theaters. Wir wollen, dass das Gorki am Ort uneingeschränkt weiterspielen kann. Das Theater soll nicht das gleiche Schicksal erleiden wie die Sing-Akademie selbst. Dazu haben wir dem Senat von Berlin Vorschläge gemacht.“