DER MOND IST AUFGEGANGEN
Chormusik der Berliner Liederschulen
Mitsingkonzert mit Werken von Juliane, Louise und J.F. Reichardt, Zelter u.a.
Dienstag, 31. August 2021, 19:30 Uhr
Villa Elisabeth, Invalidenstr. 3
Mit der Lautten Compagney Berlin
und der Sing-Akademie zu Berlin
Anmeldung erforderlich (nur noch Warteliste)
Nach einer Zeit der schweigenden Chöre lädt die Sing-Akademie ein zum Mitsingkonzert! Gemeinsam mit der Berliner Lautten Compagney fragt sich der Chor: Brauchen wir eine neue Aufklärung?
In den drei sogenannten Berliner Liederschulen zwischen 1760 und 1850 sind zahlreiche, bis heute beliebte Volkslieder entstanden, darunter das berühmteste "Der Mond ist aufgegangen“, von J.A.P. Schulz.
So bekannt die Lieder bis heute sind: Ihre Komponistinnen und Komponisten sind weitgehend vergessen. Christian Gottfried Krause, dem Begründer der ersten "Berliner Liederschule, standen als Mitarbeiter die Musiker am Hof Friedrichs des Zweiten zur Seite. Besonders Johann Abraham Peter Schulz trug mit seinen "Liedern im Volkston“ zum großen Erfolg der Berliner Stücke bei. Die Brücke zur Romantik schlugen Johann Friedrich Reichardt und Carl Friedrich Zelter mit ihren Goethe-Vertonungen. In der Kantate "Johanna Sebus" verarbeiten Goethe und Zelter eine Hochwasserkatastrophe am Rhein im Jahr 1809 und setzen dem ertrunkenen Mädchen ein musikalisches Denkmal. Auch Komponistinnen wie Juliane und Louise Reichardt bewiesen mit ihren Liedern die hohe Qualität ihrer Kunst und trugen zur Entwicklung der zweiten Berliner Liederschule ebenso bei wie zur Frauenemanzipation.
Die Nachwirkungen der Berliner Liederschule lassen sich bis weit ins 19. Jahrhundert hinein verfolgen, so etwa im Liederschaffen von Fanny und Felix Mendelsohn-Bartholdy. Das neue Berliner Lied sollte erbauen und - im Gegensatz zu den virtuosen Opernarien des Barock - auch von Laien gesungen werden können. Und genau darum öffnen wir die Reihe „Oratorio - Mitsingkonzerte der Sing-Akademie“ für dieses selten gespielte und doch so bekannte Repertoire aus der Epoche der Berliner Aufklärung. Stimmen Sie ein, wenn Sie hören, daß die "goldnen Sternlein prangen, am Himmel hell und klar."