EASTMAN HOMAGE / DAVÓNE TINES
Lecture Presentation (in English)
zum Werk des Komponisten Julius Eastman (1940-1990)
Sonntag, 12. November 2023, 20:00 Uhr
Universität der Künste, Bundesallee 1-12, Joseph-Joachim-Saal
Davóne Tines (Lecture)
Dongkyu Leo Kim / Juae Ha (Klavier)
Männerstimmen Kapellchor / Cambiata des Staats- und Domchors Berlin
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PROGRAMM
JOY BOY - Julius Eastman
Männerstimmen Kapellchor / Cambiata des Staats- und Domchors Berlin
LECTURE PRESENTATION: EASTMAN HOMAGE
Davóne Tines
EVIL NIGGER
Julius Eastman, eingerichtet für zwei Klaviere
Dongkyu Leo Kim & Juae Ha (Absolvent*innen der Universität der Künste)
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Der US-amerikanische Bariton Davóne Tines wird an diesem Abend einführen in die Musik von Julius Eastman (1940-1990), die ihn seit Jahren begleitet. In seinen Programmen vereint Tines den klassischen Liederabend mit Performance-Kunst und politischer Arbeit für die queere Bewegung und das Black-Lives Matter-Movement in den USA. Dabei ist Julius Eastman, der sich schon in den 70er Jahren für diese Themen eingesetzt hat, sein erklärtes Vorbild.
Umrahmt wird die Lecture von zwei Werken Eastmans: die Improvisation JOY BOY, hier in einer chorischen Umsetzung, und das berühmte Stück EVIL NIGGER in einer Fassung für zwei Klaviere, gespielt von Dongkyu Leo Kim und Juae Ha.
Julius Eastman, 1940 in New York City geboren, wuchs in Ithaca, New York auf, wo er mit 14 Jahren Klavierunterricht am Ithaca College erhielt. 1959 folgte ein Kompositions- und Klavierstudium am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Nach seinem Konzertdebüt als Pianist 1966 in der Town Hall in New York zog Eastman nach Buffalo. Dort erhielt er ein vom Center for the Creative and Performing Arts gefördertes Stipendium und lehrte ab Anfang der 1970er Jahre an der SUNY Buffalo. Während dieser Zeit komponierte er zahlreiche Stücke für das von ihm und Petr Kotík gegründete S.E.M. Ensemble. 1973 schuf Eastman eines seiner Schlüsselwerke: Stay On It gilt bis heute als eines der frühesten Beispiele für postminimalistische Musik mit Einflüssen aus der Popmusik. 1974 entstanden Femenine und Masculine. 1975 endete Eastmans produktive Phase in Buffalo. 1976 zog er nach New York, wo er freischaffend lebte und wo in kurzer Zeit mehrere seiner wichtigen Kompositionen wie die "Nigger Series" entstanden. Dort arbeitete er u.a. mit Meredith Monk und Arthur Russel zusammen. Julius Eastman starb am 28. Mai 1990 mit nur 49 Jahren abseits der musikalischen Öffentlichkeit an einem Herzstillstand in Buffalo.
Davóne Tines ist ein US-amerikanischer Bariton, der vor allem durch seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Sellars bekannt wurde. An der Harvard University hat er zunächst Soziologie studiert, um dann an der Juilliard School ein Gesangsstudium zu absolvieren. Als Opernsänger ist er seither weltweit unterwegs und hat sich vor allem mit seinen Interpretationen zeitgenössischer Musik und mit ungewöhnlichen Solo-Konzertformaten einen Namen gemacht.