THE CHORAL BEACH PROJECT
A Contemporary Music Ritual in Strandbad Plötzensee
Sonntag, 25. Juni 2023, 20:00 – 21:30 Uhr
Strandbad Plötzensee, Nordufer 26, Berlin-Wedding
Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin
feat. Vokalensemble Alter Ratio Kyiv & Gebrüder Teichmann (Live-Electronics)
Leitung: Olga Prykhodko & Friederike Stahmer
Regie & Dramaturgie: Christian Filips
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Zwei Chöre und Live Electronics an einem Sommerabend im Strandbad Plötzensee: Gemeinsam mit dem ukrainischen Vokalensemble Alter Ratio aus Kyiv und den legendären Gebrüdern Teichmann verwandelt der Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin das Strandbad Plötzensee in eine Klanglandschaft, basierend auf einer offenen Komposition von Jani Christou, erdacht für einen Strand. Es erklingen Musiken ukrainischer Gegenwartskomponistinnen, Lieder der deutschen Romantik, Klangimprovisationen von der griechischen Insel Chios. Am Ufer des Plötzensees laden die Chöre ein, sich in die Schönheit der Natur zu vertiefen und zugleich nicht zu vergessen, was an anderen Stränden geschieht, in Odessa oder auf der Insel Chios, wo sich eines der größten Flüchtlingslager Europas befindet.
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Two choirs and live electronics on a summer evening at Strandbad Plötzensee Berlin: Ukrainian vocal ensemble Alter Ratio from Kyiv, the legendary Gebrüder Teichmann and the girls' choir of Sing-Akademie zu Berlin will transform the beach into a soundscape. With music by contemporary Ukrainian composers, songs from German Romanticism, improvisations from the Greek island of Chios. On the shore of Plötzensee, the choirs invite the audience to immerse into the beauty of nature, but also not to forget what is happening on so many other beaches in the world, in Odessa or on the island of Chios, where one of Europe's largest refugee camps is situated.
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PROGRAMM
The gradual reconstruction of a musical event - nach Jani Christou
In these delightful pleasant groves - Henry Purcell
Es saß ein klein wild Vögelein - deutsches Volkslied
Vocerumori - Anna Korsun (Ukraine)
Earth Seen from Above - Meredith Monk
Epicycle-Continuum II - Improvisation nach Jani Christou
Der Wassermann - Robert Schumann
Ora Kali - Michael Adamis
Evening Rise - Traditional
Supported by Chorverband Berlin e.V.
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ALTER RATIO - Das Vokalensemble für zeitgenössische Musik ALTER RATIO (lat. "anderes Denken") wurde 2010 gegründet. Mit der Aufführung von Solo- und Ensemblewerken der Chormusik des 20. und 21. Jahrhunderts strebt das Ensemble danach, nicht-traditionelle Gesangstechniken und Bühnenerfahrungen zu etablieren. ALTER RATIO ist flexibel und beweglich, bereit für alles Neue im Bereich des Solo- und Chorgesangs, offen für kühne Experimente von Komponist:innen und Regisseur:innen. Das Ensemble hat es sich zur Aufgabe gesetzt, das Bewusstsein eines breiten Publikums für Musik des 20. und 21. Jahrhunderts zu schärfen und die Entwicklung und Förderung besonders neuer ukrainischer Musik zu unterstützen. Die Haupttätigkeit des Ensembles besteht in der Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponist:innen und die Förderung ihrer Werke. ALTER RATIO nahm an zahlreichen internationalen Festivals für akademische Musik teil und ist Gewinner des Grand Prix des internationalen Wettbewerbs "Victoria".
GEBRÜDER TEICHMANN (Live-Electronics) - Mit viel Begeisterung verstehen es die Gebrüder Teichmann, temporäre Räume zu schaffen, in denen sich Musiker*innen unterschiedlicher Kulturen begegnen können, um gemeinsam neue Musiken zu erschaffen. Musikalisch geprägt wurden Hannes und Andi Teichmann schon in ihrer Kindheit im privaten Jazzclub ihrer Eltern bei Regensburg. Nach der eigenen Kinderpunkband Totalschaden hat sie die aufkeimende elektronische Club-Kultur im Berlin der 1990er Jahre in ihren Bann gezogen: Techno-Clubs und Raves als Orte, an denen tradierte Gesellschaftsnormen keine Rolle mehr spielen sollten, sich jeder ausprobieren konnte und alles möglich war und auf dessen Tanzflächen sich Berliner*innen aus West und Ost auf Augenhöhe trafen. An diese gelebte Utopie knüpfen die beiden Brüder an, wenn sie in Kenia, Sri Lanka, Mexico, Pakistan oder Indien eine Gruppe ausgewählter Musiker*innen zu temporären Soundcamps laden oder an den unkonventionellen Schnittstellen von zeitgenössischer, experimenteller oder traditioneller Musik forschen. Als Livemusiker suchen sie die organische und direkte Verschränkung von analoger Elektronik und Akustik. Ihre Kooperationen reichen von Ensemble Modern bis Joachim Irmler (Faust). Ihr Label NOLAND bündelt ihren Weg vom Underground zum Interground. Sie erhielten den Kulturförderpreis ihrer Heimatstadt Regensburg. Projekte wie Fieldlines, Ten Cities, BLNRB, Soundcamp South Asia, Mondmaschine, Karachi Files haben sie mit kuratiert.
MÄDCHENCHOR DER SING-AKADEMIE - Der 2006 gegründete Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin zählt zu den herausragenden Chören seiner Art in Europa. Derzeit singen etwa 180 Mädchen und junge Frauen im Alter von 5 bis 20 Jahren in seinen Ensembles, aufgeteilt in acht Gruppen. Die Proben finden in den Berliner Innenstadtbezirken statt, im Berliner Dom, in der St. Johanniskirche Moabit und in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Zoologischen Garten. Die Sängerinnen erhalten in den Chorproben eine musikalische Grund- und Weiterbildung. Sie wirken in Konzerten großer Orchester mit, kooperieren mit anderen Chören wie dem Berliner Staats- und Domchor, nehmen an Wettbewerben teil und unternehmen Chorreisen und -freizeiten. In den letzten Jahren hat der Mädchenchor u.a. Projekte mit dem Jüdischen Museum Berlin, mit der Flüchtlingsinitiative Neue Nachbarschaft Moabit und mit dem Zeitgenössischen Opernensemble NOVOFLOT in der Volksbühne realisiert und war u.a. in der erfolgreichen Netflix-Serie UNORTHODOX! zu erleben. 2017 errang der Chor eine Silbermedaille im Grand Prix of Nations in der Berliner Philharmonie. Im Mai 2018 nahm er mit hervorragendem Erfolg am Deutschen Chorwettbewerb teil und erhielt den 2. Preis. Konzertreisen führten ihn unter anderem nach Island, Spanien, Dänemark, in die Schweiz sowie zuletzt nach China und Norwegen. 2022 erschien als Koproduktion mit Deutschlandfunk Kultur das von den Mädchen mitentwickelte Hörspiel „Theorina" mit Musik von Katja Tchemberdji und gewann zwei erste Preise beim Berliner Chortreff. Die Leitung des Mädchenchores hat Prof. Friederike Stahmer, sie wird dabei unterstützt von einem Team aus Mitarbeiterinnen und Stimmbildnerinnen.