1900 – 1952
Da reißt der junge Georg Schumann (25.10.1866 – 23.5.1952), diesmal von außerhalb, aus sächsischer Musikerfamilie kommend, das Steuer herum, deckt im halben Jahrhundert seines Direktorats (1900 – 1952) einen großen Nachholbedarf und stellt den Anschluss an die Moderne her. Er führt César Franck, Giuseppe Verdi, Franz Liszt, Anton Bruckner, Max Reger und jüngere Komponisten auf. Der Chor beginnt nun, über Berlin hinauszuwirken, reist 1913, 1927 und 1939 nach Italien, 1926 nach Osteuropa sowie 1930 und 1935 nach Skandinavien, wird neben dem Berliner Philharmonischen Orchester, mit dem der Chor regelmäßig musiziert, zum renommiertesten musikalischen Botschafter Berlins im Ausland.
Zwischen 1933 und 1945 vermag Georg Schumann die Sing-Akademie vor dem uneingeschränkten Zugriff des Propaganda-Ministeriums zu retten, indem er sie, unter Beibehaltung ihrer rechtlichen Selbständigkeit, der Preußischen Akademie der Künste angliedert. Das sichert auch ihr Überleben nach dem Krieg unter alliierter Besatzung.