ONE OF THE CORNERSTONES OF WESTERN CHORAL TRADITION
Established in 1791, the Sing-Akademie Berlin was and continues to be a musical trendsetter in the capital. At first glance it seems a somewhat low key affair, however on closer inspection; it becomes apparent that this ensemble is one of the cornerstones of western choral tradition, being the first mixed choir in musical history. Trivial as this may seem to the modern listener well attuned to the sound of mixed voices, the ensembles inauguration to audiences at that time was extraordinary and with its reinstatement over the past two years, audience members are once again afforded a diverse musical experience. Directed by Professor Kai-Uwe Jirka of the UdK, the Sing-Akademie music society is dedicated to advancing musical involvement in the community. The backbone of the establishment is the mixed adult choir performing oratorio and in addition there are four children’s ensembles, a family choir and a stimulating lecture series hosted by poets, composers and esteemed guests. New singers are always welcome.
Exberliner, Dezember 2007, Ciaran McAuley
DER NATUR UND KUNST GETREU
Zelter und die Berliner Klassik
Die Sing-Akademie zu Berlin hatte etwas ganz besonderes nur für diesen Abend, nur für die Historiale vorbereitet, nämlich eine szenische Lesung des Briefwechsels zwischen Goethe und Zelter. Über dreißig Jahre hindurch stützten sich diese beiden Männer gegenseitig, ließen den anderen an Tiefen und an Höhen des Lebens teilnehmen, sie schickten sich Gedichte und Lieder. Verwoben damit war die Musik Zelter, abgestimmt auf die Briefe, eine Entwicklungsgeschichte seiner Kunst. Der Chor und die Solisten sind so herausragend, so unglaublich gut, daß der Applaus nach insgesamt drei Stunden Programm nicht enden wollte. Es war ein bewegender Abend, ein Abend, der aus dem Alltag herausreist. Draußen waren die Trommeln und Pfeifen der französischen Besatzungstruppen zu hören. Immer wieder setzte sich der Gesang des aufgeklärten Berliner Bürgertums dagegen durch. Der Bürgermeister von Mitte, Dr. Christian Hanke, begrüßte die Gäste und genoß den Abend bis zum großen Finale.
Historiale-Blog, August 2007, Wieland Giebel
DU KÖMMST IN GOLDNEN FEUERSTRAHLEN
Mit einem eindrucksvollen Konzert präsentierte sich die Sing-Akademie zu Berlin am Johannistag des Jahres 2007 in der Villa Elisabeth in der Berliner Invalidenstraße. Das Programm war handverlesen und ganz auf den Tag abgestimmt: drei Kantaten (Georg Philipp Telemann: „Heut lebst du, heut bekehre dich“; Johann Joachim Quantz: „Exultate“ und Carl Friedrich Christian Fasch: „Ihr Heiligen, lobsinget dem Herrn“) aus dem Notenarchiv der Sing-Akademie erklangen in Erstaufführungen. Aber nicht nur diese neu entdeckten Kompositionen waren eine Überraschung, sondern nicht minder die Sing-Akademie selbst, die sich bis vor kurzem in einer Phase des Umbruchs befand und eher als Eigentümerin und Verwalterin wertvoller Notenbestände denn als künstlerische Institution von sich reden zu machen schien. Unter ihrem neuen Leiter Kai-Uwe Jirka (seit 2006) zeigte sie ein beachtlich hohes künstlerisches Niveau, das zu großen Hoffnungen berechtigt. Auch die mitwirkenden Solisten waren hervorragend, und so nicht minder, wenn auch keineswegs überraschend, die Lautten Compagney Berlin. Es sieht ganz danach aus, dass „die berlinische Singakademie des edlen Meisters C. Fasch“, wie Reichardt sie noch 1808, also Jahre nach dem Tod des Gründers nannte, „in goldnen Feuerstrahlen“ wie Phönix aus der Asche wiedererstehen will.
Prof. Dr. Konstanze Musketa
DES HEILANDS LETZTE STUNDEN
Großer Auftritt für die Sing-Akademie zu Berlin. Der älteste gemischte Chor der Welt, 1791 von Carl Friedrich Fasch gegründet und unter Zelter zu Ruhm gekommen, hat sich nach einer Phase des Umbruchs neu strukturiert. Und präsentiert nun als frisch formiertes Ensemble am Karfreitag nach sechs Monaten Probenarbeit erstmals ein Oratorium. Passend zur Reanimierung des Chors sollte auch ein musikalischer Wiederbelebungsversuch in Szene gesetzt werden, Des Heilands letzte Stunden von Louis Spohr wurde in der überfüllten Gethsemanekirche am Prenzlauer Berg gegeben (...) Die Kammersymphonie hat unter der Leitung von Kai-Uwe Jirka viele anspruchsvolle, von romantischem Farbreichtum geprägte Orchesterpartien zu bewältigen. Die Solisten des Abends singen durchweg schön und ensembledienlich (...). Der Chor vermied auch in den Massenszenen jegliche klangliche Härte, blieb immer souverän und geschmeidig. So verlässt man an diesem Karfreitag die Gethsemanekirche mit dem sicheren Gefühl, dass die Sing-Akademie wieder auf gutem Wege ist.
Musik und Kirche, Mai/Juni 2007, Ulrich Pollmann